Leistungsnachweis Fachdidaktik "Medien & ICT"

Jahresplanung für Medienpädagogik

 


Thema: Bedeutung des Radios gestern und heute

Quartalsthema: Hörspiele

Űberblick: In diesem Abschnitt werden die Grundlagen zur Herstellung eines Hörspiels behandelt.

Gastfächer: Sprache, M+U, Gestaltung und Musik

Klasse/Stufe: 4. Klasse

Dauer der Sequenz: ca. 4 Wochen

Kontext: Diese Sequenz dient zur Vermittlung von Kenntnissen über Hörspiele und der praktischen Űbung von Grundfertigkeiten

Ziele: soziale Ziele: Förderung der Klassengemeinschaft durch ein gemeinsames Projekt und zahlreiche Paar- und Gruppenarbeiten

fachliche Ziele: Kenntnisse und Fertigkeiten zur Herstellung eines Hörspiels sind vorhanden

personale Ziele: Sprechkompetenz der Kinder fördern (mündlicher Ausdruck als eine Kernkompetenz)

Skizze der Unterrichtssequenz:

 

Wichtige Voraussetzungen

Bei unserer Arbeit gehen wir vom Niveau einer 4. Klasse aus. Der Aufbau eines Radioprogrammes ist für die Schüler wohl weitgehend unbekannt. Es ist daher zwingend notwendig, dass das Medium Radio in all seinen Strukturen thematisiert wird, bevor an die Gestaltung eines eigenen Schulradios zu denken ist. Weshalb gibt es Sendungen wie "Persönlich", wieso ist die Tagesschau mit Themen aus Kultur, Politik, Sport etc. bunt durchmischt? Fragen die sich ein Schüler (und wohl auch die meisten Erwachsenen) kaum stellen, obwohl solche Anordnungen durchaus System haben. Die Klasse muss sich also erst "Fachwissen" aneignen bevor sie sich selber an erwähntes Projekt wagen kann. Wir betrachten folgende Vorarbeit bei den Schülern als wesentlich:

  1. Besuch in einem Radiostudio als induktiver Zugang.
  2. Vermittlung von theoretischem Hintergrundwissen wie Geschichte des Radios.
  3. Zimmereinrichtung: Das Klassenzimmer wird zum Radiostudio.
  4. Projekt/Fachgruppen bilden (Sportredaktion, Musikredaktion, News-Redaktion etc.).
  5. Technische Hilfsmittel bereitstellen (Aufnahmegeräte, Hilfsmittel für bspw. Geräuschkulissen zu bilden etc).

Mit diesem Rüstzeug im Gepäck ist sicher eine gute Basis gelegt. Diese Vorarbeit sollte jedoch nur als Unterstützung für die Klasse betrachtet werden. Der grösste Handlungsraum bei einem solchen Projekt, muss letztendlich für die Kreativität und Eigeninitiative der Schüler geschaffen werden.

Ziele

Die Idee dieses Projektes ist, dass alle Fächer über ein Schuljahr hinweg, in irgendeiner Form im Radioprogramm Berücksichtigung finden. Damit sollen sich die Kinder aktiv und weitmöglichst selbständig in ein Fachgebiet vertiefen können. Die neue Umgebung soll die Eigenmotivation stärken. Ein solches Projekt hat den Vorteil, dass nicht jedes behandelte Gebiet in sich abgeschlossen und erledigt ist, sondern vielmehr im Radioprogramm, verbunden mit anderen Sachgebieten, als einheitliches Ganzes gesehen werden sollte. "Mathematik meets M + U"!!! Deswegen haben wir uns bei der Vorstellung unserer Arbeit nicht auf eine Sequenz unseres Jahresplanes beschränkt, sondern vielmehr das ganze Radioprogramm mit seinen einzelnen Themen, als solche gesehen. Eine Wunschvorstellung liegt natürlich auch darin, dass das Radioprogramm von den Schülern auch in 20 Jahren noch abgehört und als schöne und prägende Erinnerung an die Schulzeit betrachtet werden kann. Die Pädagogische Ebene des Verhaltens und Erlebens wird der eher negativ behafteten Theorieebene mindestens gleichgestellt.

Material-Hinweis

Wir haben mit einer Kassette und einem Buch "Mit den Ohren sehen" zum Thema Hörspiel-Aufnahme und Geräusche-Aufnahme aus dem medien-lab gearbeitet. 

Hörspiel: Vier Freunde aus dem Margaritenheim

Mitwirkende Personen:

Sprecher: Am Abend des 16. Juni kamen Vera und ihr Freund Peter, zwei 4.Klässler, bis zum Abendessen nicht ins Heim zurück.

Natascha: Wo ist denn Vera geblieben? Hat sie die Zeit vergessen?!

Jürg: Sie tuschelte heute Nachmittag etwas mit Peter von wegen Vollmond bewundern am Korallenriff, aber ich hätte nie gedacht, dass die beiden das ernst meinen, die sind doch nicht etwa...

Natascha: Noch bei diesem herannahenden Unwetter! Keine Chance, dass der Mond auch nur einen Moment hervorgucken würde! Was haben die beiden sich da überlegt.

Jürg: Ich geh sie suchen, ich kenn die Abkürzung, wie man schnell da ist, dann schaffe ich es vielleicht vor dem Regen.

Natascha: Ich komme mit.

Fahrradgeräusch-

Jürg: Bei diesem Wind kommt man ja kaum vorwärts.

Bremsenquietschen.

Natascha: Hei, die beiden Tippen hätten uns fast gerammt! Die haben wohl nicht gedacht, dass bei diesem Sturm noch Velofahrer unterwegs sind!

Jürg: Hier rechts nehmen wir den Strandweg, dann sind wir schnell beim Riff vorne. Komm, die Räder lassen wir hier stehen!

Fahrräder werden hingeworfen.

Hagel.

Natascha: Ah, jetzt beginnt es schon, und erst noch zu hageln. Au, das fitzt.

Dampfschiff.

Jürg. Die sind auch froh, wenn sie im Hafen und an Land sind! Nur einmal habe ich Sturm auf dem Schiff erlebt, das hat mir gereicht.

(Blitz und) Donner

Natascha: Das war aber nah!

Jürg: Wir sind gleich da, vielleicht haben sie bei der Höhle Unterschlupf gesucht.

Hier, über diesen Bach, dann sind wir da.

Sprung ins Wasser

Natascha: Mist, jetzt habe ich einen Schuh voll rausgeholt.

Regen:

Jürg: Jetzt wird es aber nass, aber gleich sind wir da bei der Höhle.

Natascha (ruft laut):Vera, Peter, seid ihr da?

Vera: Jürg! Natascha!

Peter: Was macht ihr denn hier??

Vera: Bin ich froh, dass ihr da seid! Wir wollten den Vollmond bestaunen und gerieten in den Sturm, aber in dieser Höhle fanden wir Unterschlupf. Nur getrauten wir uns nicht, uns wieder auf den Heimweg zu machen.

Peter: der Regen lässt schon langsam nach. Dann können wir gehen.

Alle: Gut, dass wir zusammen gehen können!

 

 

 

Lerngruppe: Claudia Gysel, Helen Steinbeck, Thomas Ohnsorg, Gunar Ernst (praP)

Zürich, 3.3.2004