Didaktische Grundsätze:
Unterstufe:
Für die Unterstufe eignen sich nicht alle Gleichnisse. Einige von ihnen können durchaus als Geschichten erzählt werden und sind auch als blosse Geschichten verständlich, ohne dass sie in einen historischen Zusammenhang gestellt werden müssen.
Sie müssen jedoch im Zusammenhang mit Jesus stehen. "Wir hören eine Geschichte, die Jesus erzählt hat." Das bedeutet: Kinder müssen schon etwas über Jesus wissen. Wir steigen also nicht über Gleichnisse in eine Einheit über Jesus ein.
Da und dort ist es durchaus möglich, auch mit Unterstufenkindern darüber nachzudenken, was solche Geschichten aussagen möchten. (Z.B. Lk 15,11-32: Gleichnis vom gütigen Vater – "Jesus sagt: Genauso wie dieser Vater seinen Sohn mit grosser Freude wieder aufnimmt, so liebt auch Gott alle Menschen.") – Diese Deutung soll allerdings nicht überbewertet werden.
Mittelstufe:
In der Mittelstufe geht es dann darum, eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Gleichnissen zu üben. Drei Ansatzpunkte sind von grundsätzlicher Bedeutung:
1. Einbettung des Gleichnisses in seine Gesamtsituation:
In der Mittelstufe wird zunehmend von Bedeutung, dass ein Gleichnis nicht nur als isolierte Geschichte erzählt wird, sondern dass es auch in seinen ursprünglichen Zusammenhang gestellt wird. Das bedeutet: Es geht nicht darum, die Bildhälfte eines Gleichnisses auszuschmücken, sondern es geht primär darum, dass den Kindern der Ausgangspunkt (A) eines Gleichnisses auf der Sachebene verständlich wird. "In welcher konkreten Situation erzählte Jesus dieses Gleichnis? Auf welche Frage wollte er damals Antwort geben?" – Ein Gleichnis wird verständlich, wenn Kinder diese Ausgangssituation verstehen, wenn ihnen die Ausgangsfrage klar ist. | ![]() |
2. Allgemeines Verständnis der Bildsprache:
Gegen Ende der Mittelstufe sind Kinder immer mehr fähig, Bildsprache zu verstehen. Sinnvoll ist es, sich in dieser Phase in einer eigenen Einheit mit Bildsprache, bzw. Bildsprache der Bibel auseinanderzusetzen.
Dabei geht es um eine Auseinandersetzung mit der Frage, warum Menschen immer wieder Bildsprache verwenden, um das Kennenlernen verschiedener Textgattungen, die Bildsprache verwenden, sowie darum, solche Bildsprache zu deuten und zu verstehen.
Aktualisierung von Gleichnissen
Eine sinnvolle Form, sich mit Gleichnissen auseinanderzusetzen und sich zu vertiefen, ist die Aktualisierung. Wir (oder die Kinder) , setzen ein Gleichnis in die heutige Zeit um.
Übungen und Vertiefungsmöglichkeiten:
1. Sucht drei Gleichnisse, die sich für die Unterstufe eignen.
2. Wählt 2-3 Gleichnisse für die Mittelstufe aus und versucht, die ursprüngliche Situation, bzw. die ursprüngliche Frage zu formulieren, auf die das Gleichnis eine Antwort gibt. – Skizziert den Aufbau einer Unterrichtssequenz zur Behandlung dieses Gleichnisses. (Was müssen die Kinder wissen, um das Gleichnis zu verstehen. Wie kommen sie dazu, die Ausgangsfrage zu erkennen? usw.)
Dienlich dazu sind beispielsweise Sachtexte aus der Schweizer Schulbibel (Kapitel Beispiele und Gleichnisse) sowie Kommentar dazu (S. 318-349) sowie die beiliegenden Sachtexte.
3. Vertiefungsliteratur (liegt im Schulzimmer auf):
Unterstufe:
Gott hat viele Gesichter, Band 1:
Gott hat viele Gesichter, Band 2:.
Weitere Vorschläge:
Mittelstufe:
Gott hat viele Namen, Band 1:
Gott hat viele Namen, Band 2:
Weitere Vorschläge: